Unter blauen KuppelnVerborgene KunstVon Silke Böttcher Vieles würde man an diesem Ort erwarten. Hier, zwischen Getränkemarkt, Industriebetrieben und der Stadtautobahn in Tegel. Wo Tag und Nacht Autos vorbeidonnern und der Lärm in den Gehörgängen hängen bleibt. Mit einem Refugium der stillen Einkehr und einem Ort der letzten Ruhe indessen rechnet man in dieser Gegend kaum. Dabei ist das Kleinod von der Autobahn aus gut zu sehen: ein backsteinernes Gotteshaus mit himmelblauen Zwiebelkuppeln, grazil und märchenhaft. Umgeben vom einzigen russischen Friedhof in Deutschland Der Eingang zu diesem wundersamen Ort findet sich gleich um die Ecke an der Wittestraße. Angelegt wurde der von einem hellblauen Zaun umsäumte und von einem prachtvollen Eingangstor mit Glockenturm gekrönte Friedhof 1894. Erzpriester Alexios Maltzew hatte dafür vier Jahre zuvor von Spendengeldern 20 000 Quadratmeter Land in der einstigen Dalldorfer Bauernheide gekauft. Der Berliner Architekt Albert Blohm entwarf 1894 die Hl. Konstantin- und Helena-Kirche - nach dem Vorbild altrussischer Gotteshäuser. Der von einer achteckigen Kuppel gekrönte innere Hauptraum stellt die Erde dar, die Zwiebelkuppel darüber symbolisiert Jesus. Die vier niedriger gelegenen Kuppeln stehen für die vier Evangelisten. Im prachtvoll gestalteten Innern der Kapelle zieht eine Ikonenwand die Blicke auf sich. 4000 Tonnen Erde ließ Maltzew eigens aus Russland nach Tegel schaffen, damit die Toten in heimatlichem Boden bestattet werden konnten. Schmale Wege führen zu den Grabstätten, einige Inschriften sind kaum noch zu entziffern. Neben schlichten weißen Kirchenkreuzen mit den typischen drei Querbalken stehen aufwändig gestaltete Steine und Skulpturen mit Fotografien der Verstorbenen. An einer Seite erinnert eine Säule an den Komponisten Michail Glinka, der 1857 in Berlin gestorben war. In der Nähe findet sich die Grabstätte von Michail Eisenstein, dem Vater des Filmregisseurs Sergej Eisenstein. Ein Stück weiter ruht Wladimir Suchomlinow, der 1914 als russischer Kriegsminister die Kriegserklärung ans deutsche Kaiserreich unterschrieben hatte. Auch Wladimir Nabokov, Vater des berühmten gleichnamigen Schriftstellers, fand auf diesem Friedhof seine letzte Ruhe. Eingeweiht wurden Kapelle und Friedhof am 3. Juni 1894. Oder besser am 21. Mai - denn für die russisch-orthodoxe Kirche gilt auch heute noch der alte Julianische Kalender. Wegen dieser "Zeitverschiebung" haben die orthodoxen Gläubigen Weihnachten auch noch vor sich: Gefeiert wird am 6. Januar. Russischer Friedhof, Wittestr. 37, Tegel. Geöffnet tgl. 8 Uhr bis Sonnenuntergang. |
Under blue domesHidden artBy Silke boettcher One would expect much at this place. Here, between beverage market, industrial companies and the urban motorway in Tegel. Where day and night car remain by-thundering and hanging the noise in the gehoergaengen. With a Refugium of the quiet a-turn and a place of the last peace meanwhile hardly counts one in this area. Is good the Kleinod from the motorway to see: a bake-stone place of worship with sky-blue zwiebelkuppeln, grazil and fairy taleful. Surrounded by the only Russian cemetery in Germany The entrance to this wondrous place is equal around the corner to the Wittestrasse. By a light blue fence umsaeumte and by a splendourful eingangstor with bell tower crowned cemetery was put on 1894. Ore priest Alexios Maltzew had bought for it four years before from donation funds 20 000 square meter country in the former Dalldorfer farmer heath. The citizen of Berlin architect Albert Blohm sketched 1894 the Hl. constant in and healing well church - after the model of old-Russian places of worship. The internal main area crowned by an octagonal dome represents the earth, the zwiebelkuppel over it symbolizes Jesus. The four domes lain lower stand for the four EH gelists. The splendourful arranged inside one the chapel an icon wall pulls to view of itself. Maltzew let 4000 tons of earth create particularly from Russia after Tegel, so that the dead ones in native soil could be bestattet. Narrow ways lead some inscriptions to the burial places, are to be hardly still deciphered. Beside simple white church crosses with the typical three crossbars aufwaendig arranged stones and sculptures with photographies of the deceased stand. At a side reminds a column at the composer Mikhail Glinka, who had died 1857 in Berlin. In the proximity the burial place of Mikhail Eisenstein is, to the father of the film director Sergej iron stone. A piece continues to rest Vladimir Suchomlinow, which had signed 1914 as Russian war Ministers the declaration of war to the German empire. Also Vladimir Nabokov, father of the famous writer of the same name, found his last peace on this cemetery. Chapel and cemetery were inaugurated on 3 June 1894. Or better on 21 May - for the Russian orthodoxe church also today still the old Julian calendar applies. Because of this "zeitverschiebung" the orthodoxen Glaeubigen has Christmas also still before itself: One celebrates on 6 January. Russian cemetery, Wittestr. 37, Tegel. Opened tgl. 8 o'clock to sunset. |