Subject
Fw: Vladimir Nabokov dem Phänomen der Liebe reifer Männer zu sehr jungen Mädchen ...
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EDNOTE. English translation (of a sort) follows.
----- Original Message -----
From: Sandy P. Klein
To: undisclosed-recipients:
Sent: Sunday, March 16, 2003 4:33 AM
Subject: Vladimir Nabokov dem Phänomen der Liebe reifer Männer zu sehr jungen Mädchen ...
http://morgenpost.berlin1.de/archiv2003/030316/feuilleton/story591340.html
Der stumme Schrei des Opfers
Regisseur Oliver Reese erklärt, warum Lolita im gleichnamigen Stück nicht auf der Bühne der Kammerspiele erscheint
Von Kirsten Liese
Ist "Lolita" bühnentauglich? Oliver Reese ist davon überzeugt, dass der Roman, mit dem Vladimir Nabokov dem Phänomen der Liebe reifer Männer zu sehr jungen Mädchen 1955 einen Namen gab, im Theater nur als innerer Monolog funktionieren kann. Keine der beiden Verfilmungen von Stanley Kubrick und Adrian Lyne wurden dem Buch gerecht, weil sie seine böse, sarkastische Qualität verkannten. Die Filmemacher haben sich blenden lassen von der "sprachlichen Brillanz" des Geständnisses, das der Erzähler dem Gericht und den Lesern unterbreitet und dabei verdrängt, dass der Roman nicht "Humbert Humbert", sondern "Lolita" heißt und letztlich von der schreienden Stummheit des Opfers berichtet.
Oliver Reese, der seit seinem 22. Lebensjahr hauptamtlich als Dramaturg tätig ist und bisweilen als Stückeschreiber und Regisseur hervortritt, ist bestrebt, diese Lesart mit einzubeziehen. Deshalb lässt er Lolita in den Kammerspielen nicht auftreten. Somit will er sie vor der Rolle des Sexobjekts und bösen Luders bewahren. Reeses Bühnenfassung liegt Nabokovs Romantext im Original zugrunde, radikal gekürzt, versteht sich. Darsteller Ingo Hülsmann darf auch etwas von der abscheulichen "Fratze" eines Mannes zeigen, der "seinem Egotrip" frönt, obwohl er sehr wohl weiß, "dass seinetwegen ein Kind über die Klinge springt." Reese ist bekannt dafür, dass er Stoffe zur richtigen Zeit entdeckt und dafür sorgt, dass sie mit der idealen Besetzung aufgeführt werden. Chefdramaturg ist der 38-Jährige seit 1991, mit Bernd Wilms, der ihn damals holte, als er die Leitung in Ulm übernahm, zog er 1994 ans Berliner Maxim Gorki und 2001 ans Deutsche Theater.
Auch mit seinem "Lolita" -Projekt der Vater zweier Töchter wieder einen Stoff entdeckt, der von großer Aktualität ist in einer Zeit, in der Sextourismus und Kinderpornografie boomen. Reeses Ehefrau hat über viele Jahre eine Zufluchtstätte für sexuell missbrauchte Mädchen aufgebaut.
Der Multikünstler Reese hatte schon immer eine Schwäche für "innere Seelenprotokolle". Alle Figuren in seinen Stücken ("Emmy Göring an der Seite ihres Mannes", "Bartsch-Kindermörder") überschreiten Grenzen, haben Lebenslügen und Schuld auf sich geladen.
Kammerspiele des Deutschen Theaters, SchumanstraĂźe 13a, Mitte. Tel.: 28 44 12 25. Premiere heute, 20 Uhr
Berliner Morgenpost, vom: 16.03.2003
URL: http://morgenpost.berlin1.de/archiv2003/030316/feuilleton/story591340.html
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Machine Translation:
The mute cry of the victim
Director of olive Reese explains, why Lolita in the piece of the same name does not appear on the stage of the chamber plays
By Kirsten Liese
Is "Lolita" stage suited? Olive Reese is of it convinced that the novel, with which Vladimir Nabokov gave young girls 1955 a name too much to the phenomenon of the love of ripe men in the theatre can function only as internal mono log. None of the two filmings of Stanley Kubrick and Adrian Lyne became fair the book, because they misjudged its bad, sarkastische quality. The film producers let themselves be dazzled by the "linguistic brilliance" of the confession, which the storyteller the court and the readers displaces submitted and that the novel is called not "Humbert Humbert", but "Lolita" and in the long run reported of the crying muteness of the victim.
Olive Reese, since its 22. Lebensjahr full-time as Dramaturg active is and sometimes as piece writers and a director steps out, is anxious, to include this Lesart with. Therefore it does not let Lolita in the chamber plays arise. Thus it wants to protect it the role of the Sexobjekts and bad Luders. Reeses stage version is the basis Nabokovs novel text in the original, radically shortened, understands themselves. Actor Ingo Huelsmann may show also something of the horrible "Fratze" of a man, who "its Egotrip" froent, although he very probably knows, "that because of him a child over the blade jumps." Reese is admits for the fact that he at the right time discovers materials and ensures that they are specified with ideal occupation. Chefdramaturg is the 38-Jaehrige since 1991, with Bernd Wilms, which got at that time him, when he transferred the line to Ulm, pulled he to 1994 to citizens of Berlin the Maxim Gorki and 2001 to the German theatre.
Also with its "Lolita" project the father of two daughters again a material discovers, which is from large topicality in a time, in which Sextourismus and Kinderpornografie boomen. Reeses wife developed a place of refuge for sexually abused girls over many years.
The multi-artist Reese had always weakness for "internal soul minutes". All figures in its pieces ("Emmy Goering at the side of their man ", "beard CH child murderers") exceed borders, life lies and debt on itself loaded.
Chamber plays of the German theatre, Schumanstrasse 1á, center. Tel.: 28 44 12 25. Premiere today, 20 o'clock
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From: Sandy P. Klein
To: undisclosed-recipients:
Sent: Sunday, March 16, 2003 4:33 AM
Subject: Vladimir Nabokov dem Phänomen der Liebe reifer Männer zu sehr jungen Mädchen ...
http://morgenpost.berlin1.de/archiv2003/030316/feuilleton/story591340.html
Der stumme Schrei des Opfers
Regisseur Oliver Reese erklärt, warum Lolita im gleichnamigen Stück nicht auf der Bühne der Kammerspiele erscheint
Von Kirsten Liese
Ist "Lolita" bühnentauglich? Oliver Reese ist davon überzeugt, dass der Roman, mit dem Vladimir Nabokov dem Phänomen der Liebe reifer Männer zu sehr jungen Mädchen 1955 einen Namen gab, im Theater nur als innerer Monolog funktionieren kann. Keine der beiden Verfilmungen von Stanley Kubrick und Adrian Lyne wurden dem Buch gerecht, weil sie seine böse, sarkastische Qualität verkannten. Die Filmemacher haben sich blenden lassen von der "sprachlichen Brillanz" des Geständnisses, das der Erzähler dem Gericht und den Lesern unterbreitet und dabei verdrängt, dass der Roman nicht "Humbert Humbert", sondern "Lolita" heißt und letztlich von der schreienden Stummheit des Opfers berichtet.
Oliver Reese, der seit seinem 22. Lebensjahr hauptamtlich als Dramaturg tätig ist und bisweilen als Stückeschreiber und Regisseur hervortritt, ist bestrebt, diese Lesart mit einzubeziehen. Deshalb lässt er Lolita in den Kammerspielen nicht auftreten. Somit will er sie vor der Rolle des Sexobjekts und bösen Luders bewahren. Reeses Bühnenfassung liegt Nabokovs Romantext im Original zugrunde, radikal gekürzt, versteht sich. Darsteller Ingo Hülsmann darf auch etwas von der abscheulichen "Fratze" eines Mannes zeigen, der "seinem Egotrip" frönt, obwohl er sehr wohl weiß, "dass seinetwegen ein Kind über die Klinge springt." Reese ist bekannt dafür, dass er Stoffe zur richtigen Zeit entdeckt und dafür sorgt, dass sie mit der idealen Besetzung aufgeführt werden. Chefdramaturg ist der 38-Jährige seit 1991, mit Bernd Wilms, der ihn damals holte, als er die Leitung in Ulm übernahm, zog er 1994 ans Berliner Maxim Gorki und 2001 ans Deutsche Theater.
Auch mit seinem "Lolita" -Projekt der Vater zweier Töchter wieder einen Stoff entdeckt, der von großer Aktualität ist in einer Zeit, in der Sextourismus und Kinderpornografie boomen. Reeses Ehefrau hat über viele Jahre eine Zufluchtstätte für sexuell missbrauchte Mädchen aufgebaut.
Der Multikünstler Reese hatte schon immer eine Schwäche für "innere Seelenprotokolle". Alle Figuren in seinen Stücken ("Emmy Göring an der Seite ihres Mannes", "Bartsch-Kindermörder") überschreiten Grenzen, haben Lebenslügen und Schuld auf sich geladen.
Kammerspiele des Deutschen Theaters, SchumanstraĂźe 13a, Mitte. Tel.: 28 44 12 25. Premiere heute, 20 Uhr
Berliner Morgenpost, vom: 16.03.2003
URL: http://morgenpost.berlin1.de/archiv2003/030316/feuilleton/story591340.html
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The mute cry of the victim
Director of olive Reese explains, why Lolita in the piece of the same name does not appear on the stage of the chamber plays
By Kirsten Liese
Is "Lolita" stage suited? Olive Reese is of it convinced that the novel, with which Vladimir Nabokov gave young girls 1955 a name too much to the phenomenon of the love of ripe men in the theatre can function only as internal mono log. None of the two filmings of Stanley Kubrick and Adrian Lyne became fair the book, because they misjudged its bad, sarkastische quality. The film producers let themselves be dazzled by the "linguistic brilliance" of the confession, which the storyteller the court and the readers displaces submitted and that the novel is called not "Humbert Humbert", but "Lolita" and in the long run reported of the crying muteness of the victim.
Olive Reese, since its 22. Lebensjahr full-time as Dramaturg active is and sometimes as piece writers and a director steps out, is anxious, to include this Lesart with. Therefore it does not let Lolita in the chamber plays arise. Thus it wants to protect it the role of the Sexobjekts and bad Luders. Reeses stage version is the basis Nabokovs novel text in the original, radically shortened, understands themselves. Actor Ingo Huelsmann may show also something of the horrible "Fratze" of a man, who "its Egotrip" froent, although he very probably knows, "that because of him a child over the blade jumps." Reese is admits for the fact that he at the right time discovers materials and ensures that they are specified with ideal occupation. Chefdramaturg is the 38-Jaehrige since 1991, with Bernd Wilms, which got at that time him, when he transferred the line to Ulm, pulled he to 1994 to citizens of Berlin the Maxim Gorki and 2001 to the German theatre.
Also with its "Lolita" project the father of two daughters again a material discovers, which is from large topicality in a time, in which Sextourismus and Kinderpornografie boomen. Reeses wife developed a place of refuge for sexually abused girls over many years.
The multi-artist Reese had always weakness for "internal soul minutes". All figures in its pieces ("Emmy Goering at the side of their man ", "beard CH child murderers") exceed borders, life lies and debt on itself loaded.
Chamber plays of the German theatre, Schumanstrasse 1á, center. Tel.: 28 44 12 25. Premiere today, 20 o'clock
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